Mobbing ist leider ein Thema, das viele Kinder und Jugendliche direkt oder indirekt betrifft. Ob Hänseleien im Klassenzimmer, Ausgrenzung auf dem Schulhof oder Beleidigungen im Netz: Die psychische Belastung kann enorm sein und lange Spuren hinterlassen. Doch es gibt Wege, Kinder stark zu machen – nicht durch Aggression, sondern durch Selbstbewusstsein, Klarheit und Mut.
In unserem Dojo sehen wir es als zentrale Aufgabe, Kindern und Jugendlichen die Fähigkeiten an die Hand zu geben, die sie brauchen, um sich selbst zu behaupten und Mobbing vorzubeugen.
Was bedeutet Selbstbehauptung eigentlich?
Selbstbehauptung heißt, für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen einzustehen – mit klarer Körpersprache, einer deutlichen Stimme und dem inneren Gefühl: „Ich darf Nein sagen!“
Beispiele aus unserem Training:
• Ein aufrechter Gang, bei dem Schultern zurückgenommen und der Kopf angehoben ist.
• Fester Blickkontakt, um zu zeigen: „Ich sehe dich – und ich bin hier!“
• Laut und klar „Stopp!“ zu sagen, wenn jemand zu weit geht.
• Die eigene Komfortzone bewusst wahrzunehmen und anderen freundlich, aber bestimmt Grenzen zu setzen.
Diese scheinbar kleinen Dinge machen einen gewaltigen Unterschied. Denn Kinder, die lernen, sich klar auszudrücken, wirken nicht nur sicherer – sie werden auch seltener überhaupt ins Visier genommen.

Mobbingprophylaxe – vorbeugen statt reagieren
Viele Eltern fragen uns: „Was tun, wenn mein Kind schon gemobbt wird?“
Natürlich gibt es dann Strategien, um mit der Situation umzugehen. Aber noch wichtiger ist es, Mobbing vorzubeugen – also Kindern schon früh die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie stark machen.
Dazu gehören:
• Selbstbewusstsein entwickeln: Kinder lernen, stolz auf sich zu sein – unabhängig von Noten, Aussehen oder Gruppenzugehörigkeit.
• Soziale Stärke trainieren: Wer im Team agiert, Freunde hat und weiß, dass er nicht allein ist, lässt sich schwerer isolieren.
• Strategien gegen Provokationen: Kinder üben, wie sie auf Beleidigungen reagieren können – mal mit Humor, mal mit klarem „Stopp“.
• Hilfe suchen: Ein starkes Kind weiß auch, dass es völlig in Ordnung ist, Erwachsene einzuschalten, wenn eine Situation zu groß wird.
So entsteht eine Haltung, die sagt: „Ich bin wertvoll. Ich habe eine Stimme. Ich lasse mir nichts gefallen.“
Training im Dojo – mehr als nur Bewegung
In unseren Kursen zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung geht es nicht nur darum, Techniken für den Ernstfall zu üben. Natürlich lernen die Kinder einfache, altersgerechte Griffe und Abwehrbewegungen.
Aber noch viel wichtiger ist das, was dahinter passiert:
• Kinder entdecken ihre eigene Stärke und merken: „Ich kann etwas!“
• Sie lernen, die eigene Stimme gezielt einzusetzen – laut, klar, bestimmt.
• Sie erleben im Training, dass sie Teil eines Teams sind, das sich gegenseitig unterstützt.
• Sie verstehen, dass sie Konflikte auch ohne Gewalt lösen können – durch Haltung, Auftreten und klare Kommunikation.
Das alles geschieht spielerisch, mit viel Bewegung, Spaß und Motivation. Denn nur, wenn Kinder Freude am Training haben, nehmen sie die Inhalte wirklich an und setzen sie im Alltag um.
Ein starkes Kind für eine starke Zukunft
Eltern wünschen sich nichts mehr, als dass ihre Kinder glücklich und sicher aufwachsen. Mit Selbstbehauptung und Mobbingprophylaxe schaffen wir dafür die Basis. Kinder, die früh lernen, für sich einzustehen, nehmen dieses Selbstvertrauen mit – in die Schule, in Freundschaften, ins spätere Berufsleben.
Es geht also nicht nur darum, Mobbing zu verhindern.
Es geht darum, Kinder zu begleiten, damit sie mutig, resilient und selbstbewusst durchs Leben gehen können.
👉 Prävention ist immer besser als Reaktion.
Deshalb setzen wir im Kobra Dojo auf Training, das Kinder spielerisch, aber nachhaltig stark macht – gegen Mobbing, für mehr Selbstbewusstsein und ein sicheres Auftreten im Alltag.
3 Tipps für Eltern – Übungen für Zuhause
Damit Selbstbehauptung nicht nur im Training, sondern auch im Alltag präsent bleibt, können Eltern ihre Kinder zuhause spielerisch unterstützen:
1. Die Stopp-Übung
Stellt euch mit Abstand gegenüber. Das Kind hebt die Hand, geht einen Schritt nach vorn und ruft laut und deutlich: „Stopp! Bleib stehen!“
👉 Diese Übung stärkt Stimme, Körpersprache und das Gefühl: „Ich darf klare Grenzen setzen.“
2. Der Superhelden-Stand
Lasst euer Kind so stehen wie ein Superheld: Beine etwas auseinander, Hände in die Hüften, Brust raus, Blick nach vorn.
👉 Schon nach wenigen Sekunden spüren Kinder: „Ich wirke stark!“ – und das Selbstbewusstsein steigt.
3. Rollenspiele gegen Hänseleien
Spielt kleine Szenen durch: Ein Elternteil sagt eine harmlose „Provokation“ („Du kannst das nicht!“). Das Kind übt, selbstbewusst zu reagieren – z. B. mit „Doch, das kann ich!“ oder „Rede nicht so mit mir!“
👉 So lernen Kinder, Worte nicht hilflos zu ertragen, sondern aktiv zu antworten.